Blutige Eskalation bei Hochzeitsfeier in Hamburg-Tonndorf: Vier Verletzte nach brutaler Schlägerei
Blutige Eskalation bei Hochzeitsfeier in Hamburg-Tonndorf: Vier Verletzte nach brutaler Schlägerei
Was eigentlich ein freudiger Anlass sein sollte, endete in einer Nacht voller Chaos, Gewalt und Blaulicht: In Hamburg-Tonndorf ist am späten Samstagabend eine Hochzeitsfeier völlig außer Kontrolle geraten. Nach einer heftigen Auseinandersetzung zwischen mehreren Gästen mussten vier Personen, teilweise mit schweren Schnittverletzungen, ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Ein Notruf in der Nacht
Gegen 23:50 Uhr ging bei der Hamburger Polizei ein Notruf ein. Anwohner der Jenfelder Allee meldeten eine lautstarke Schlägerei mit mehreren Beteiligten. Schon kurz darauf rückten zahlreiche Einsatzkräfte an – neun Streifenwagen, zwei Rettungswagen und ein Notarzt waren vor Ort. Laut Polizeisprecher habe es Hinweise gegeben, dass auch ein Messer im Spiel gewesen sei.
Als die Beamten eintrafen, bot sich ihnen ein chaotisches Bild: Dutzende aufgebrachte Gäste, Trümmer von zerbrochenen Flaschen und Scherben auf dem Boden, Blutspuren – und mehrere verletzte Personen, die dringend medizinische Hilfe benötigten.
Ein Streit eskaliert
Nach ersten Erkenntnissen war es im Laufe des Abends zu einem Streit zwischen mehreren Hochzeitsgästen gekommen. Worum es dabei genau ging, ist bislang unklar. Zeugen berichten, dass es zunächst nur verbale Auseinandersetzungen gegeben habe, bevor die Situation plötzlich eskalierte. Fäuste flogen, Flaschen wurden geworfen, und schließlich kam es offenbar auch zu Messerattacken.
„Es war wie im Film – alle schrien durcheinander, manche versuchten zu fliehen, andere gingen aufeinander los“, sagte ein Anwohner, der die Szenen von seinem Balkon aus beobachtete. „Wir haben sofort die Polizei gerufen, weil wir dachten, da passiert gleich Schlimmeres.“

Mehrere Verletzte – einer schwer
Vier Menschen wurden bei der Auseinandersetzung verletzt. Ein 29-jähriger Mann erlitt schwere Schnittwunden und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Drei weitere Personen – Männer im Alter von 30, 34 und 37 Jahren sowie eine 41-jährige Frau – zogen sich leichtere Verletzungen zu und wurden vor Ort behandelt. Nach Angaben der Rettungskräfte bestand zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr für sie.
Die Ermittler fanden vor Ort mehrere Glasflaschen, Scherben und ein mutmaßliches Tatmesser, das zur Spurensicherung sichergestellt wurde. Die Feier wurde sofort beendet, das Gelände weiträumig abgesperrt. Der Polizeieinsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden – erst gegen 3:24 Uhr wurde der Einsatz offiziell beendet.
Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Nach bisherigen Informationen waren mindestens sieben Personen an der Schlägerei beteiligt. Einige von ihnen wurden noch in der Nacht vorläufig festgenommen, später aber wieder entlassen.
„Wir prüfen derzeit, wie genau der Streit begann und welche Rolle Alkohol oder persönliche Konflikte gespielt haben könnten“, erklärte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA). Auch Zeugenbefragungen liefen am Sonntag weiter.
Laut Medienberichten handelte es sich um eine Hochzeit mit zahlreichen Gästen aus dem Ausland. Genauere Angaben zu den Nationalitäten oder möglichen familiären Hintergründen wollte die Polizei bislang nicht machen.
Eine Feier wird zum Albtraum
Nachbarn schilderten, dass die Stimmung auf der Feier zunächst fröhlich gewesen sei. Musik, Tanz und lautes Lachen waren schon am frühen Abend zu hören. „Plötzlich war es still – und dann hörte man nur noch Schreie“, erzählte eine Anwohnerin. „Es war schrecklich. Wir dachten zuerst, es sei ein Unfall passiert.“
Solche Eskalationen bei privaten Feiern sind in Hamburg keine Seltenheit, doch die Brutalität dieses Vorfalls sorgt für besonderes Entsetzen. Die Polizei kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen bei größeren privaten Veranstaltungen künftig genauer zu prüfen.
Ermittler hoffen auf Zeugen
Da viele Gäste die Feier vor Eintreffen der Polizei verlassen hatten, hoffen die Ermittler nun auf Zeugenhinweise. Vor allem soll geklärt werden, wer die erste Attacke begann und ob das Messer gezielt eingesetzt wurde. Die Auswertung von Videoaufnahmen und Fotos, die während der Feier entstanden sein könnten, steht ebenfalls bevor.
„Wir appellieren an alle Anwesenden, sich bei uns zu melden – auch anonym“, so die Polizei. „Jede Information kann helfen, den genauen Ablauf der Tat zu rekonstruieren.“

Ein bitteres Fazit
Was als unvergesslicher Hochzeitstag geplant war, wird für die Beteiligten wohl tatsächlich unvergesslich bleiben – allerdings aus den schlimmsten Gründen. Statt Liebe, Freude und Tanz endete der Abend für mehrere Gäste im Krankenhaus und für die Ermittler mit einem aufwändigen Einsatz.
Der Vorfall zeigt erneut, wie schnell Emotionen, Alkohol und Missverständnisse in einer großen Gesellschaft zur Eskalation führen können. Noch am Sonntagmorgen waren auf der Jenfelder Allee Spuren des Dramas zu sehen: zerbrochene Gläser, Blutreste – und ein zerstörtes Fest, das nie hätte so enden sollen.




