Schwerer Unfall auf der A8 bei Karlsbad: BMW schleudert mehrfach in Leitplanken – Fahrer lebensgefährlich verletzt
Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich in den frühen Morgenstunden des Samstags auf der Autobahn A8 bei Karlsbad ereignet. Gegen 2:40 Uhr verlor ein BMW-Fahrer auf der regennassen Fahrbahn in Richtung Stuttgart die Kontrolle über sein Fahrzeug und krachte mehrfach in die Leitplanken. Der 39-jährige Fahrer wurde dabei schwer verletzt und musste nach notärztlicher Erstversorgung in ein Krankenhaus gebracht werden.
Unfall in den frühen Morgenstunden


Nach ersten Erkenntnissen der Verkehrspolizei Pforzheim war der Mann aus dem Landkreis Enzkreis mit offenbar nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Karlsbad und Pforzheim-West kam er auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern. Sein Wagen prallte zunächst rechts gegen die Leitplanke, wurde dann zurück auf die Fahrbahn geschleudert und schlug schließlich mit großer Wucht in die mittlere Betonleitwand ein.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde ein Vorderrad aus der Radaufhängung gerissen und schleuderte über mehrere Fahrstreifen. Trümmerteile verteilten sich über eine Strecke von fast 200 Metern. Andere Verkehrsteilnehmer konnten glücklicherweise rechtzeitig ausweichen und blieben unverletzt.

Großeinsatz der Rettungskräfte
Binnen weniger Minuten waren Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Freiwillige Feuerwehr Karlsbad rückte mit mehreren Einsatzfahrzeugen an, um die Unfallstelle abzusichern und auslaufende Betriebsstoffe aufzunehmen.
„Als wir ankamen, war der Fahrer bereits ansprechbar, aber in einem kritischen Zustand“, berichtete ein Sprecher der Feuerwehr. „Das Fahrzeug war stark deformiert, vor allem an der Beifahrerseite. Wir mussten Teile der Türverkleidung entfernen, um den Mann vorsichtig aus dem Wagen zu befreien.“
Parallel dazu kümmerte sich der Rettungsdienst um die medizinische Erstversorgung. Ein Notarzt stabilisierte den Verletzten noch an der Unfallstelle, bevor er mit dem Rettungswagen in ein nahegelegenes Klinikum gebracht wurde. Nach Angaben des Einsatzleiters bestand zunächst Lebensgefahr, die inzwischen aber nicht mehr akut sei.
Vollsperrung und umfangreiche Aufräumarbeiten
Während der Rettungsmaßnahmen und der anschließenden Bergungsarbeiten musste die Autobahn in Richtung Stuttgart vollständig gesperrt werden. Der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Karlsbad abgeleitet.
Die Bergung gestaltete sich schwierig: Der BMW war nach dem zweiten Aufprall fast quer über die mittlere Fahrspur zum Stehen gekommen und blockierte mehrere Spuren. Ein Abschleppunternehmen aus Pforzheim rückte mit einem Spezialfahrzeug an, um das Wrack zu bergen. Zudem musste die Fahrbahn von Öl und Fahrzeugteilen gereinigt werden.
Erst gegen 6:00 Uhr am Morgen konnte die A8 wieder vollständig freigegeben werden. Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es nicht, da das Unfallgeschehen in die Nachtstunden fiel.

Polizei untersucht Unfallursache
Die Verkehrspolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob der Fahrer zu schnell unterwegs war oder ob technische Mängel am Fahrzeug eine Rolle gespielt haben könnten.
„Nach bisherigen Erkenntnissen ist die nasse Fahrbahn in Kombination mit nicht angepasster Geschwindigkeit die wahrscheinlichste Ursache“, erklärte ein Polizeisprecher am Samstagvormittag. „Spuren deuten darauf hin, dass der BMW vor dem ersten Aufprall ins Aquaplaning geraten ist.“
Ein technischer Gutachter wurde beauftragt, das Fahrzeugwrack zu untersuchen. Die Polizei sucht außerdem nach Zeugen, die den Unfallhergang beobachtet haben oder Angaben zum Fahrverhalten des BMW machen können.
Zeugenberichte und Reaktionen
Ein Lkw-Fahrer, der kurz hinter dem Unfallwagen fuhr, schilderte die dramatischen Sekunden: „Ich sah plötzlich, wie das Auto nach rechts zog, dann wieder nach links und mit voller Wucht gegen die Betonwand prallte. Funken flogen über die Fahrbahn – es war ein heftiger Aufprall.“
Auch für die eingesetzten Helfer war der Einsatz keine Routine. „Solche Unfälle zeigen immer wieder, wie gefährlich selbst kurze Unachtsamkeit oder zu hohe Geschwindigkeit bei Regen sein können“, sagte ein Feuerwehrmann nach dem Einsatz. „Wir hatten Glück, dass kein weiteres Fahrzeug in die Unfallstelle geraten ist.“
Warnung vor nasser Fahrbahn
Die Polizei nahm den Vorfall zum Anlass, erneut vor den Gefahren nasser Autobahnen zu warnen. Schon ab einer dünnen Wasserfilmdicke von wenigen Millimetern könne Aquaplaning entstehen, insbesondere bei Spurrillen und schlechter Bereifung. Autofahrer sollten bei Regen die Geschwindigkeit deutlich reduzieren, Abstand halten und plötzliche Lenkbewegungen vermeiden.
„Viele unterschätzen, wie schnell man bei Regen die Kontrolle verliert“, sagte Polizeihauptkommissar Jürgen Maier. „Wer auf der Autobahn mit überhöhter Geschwindigkeit fährt, riskiert sein Leben und das anderer.“

Fazit
Der Unfall auf der A8 bei Karlsbad verdeutlicht erneut, wie gefährlich nasse Straßen in Verbindung mit hoher Geschwindigkeit sein können. Die Polizei ermittelt weiter, um die genauen Umstände zu klären. Der Fahrer befindet sich nach Angaben des Krankenhauses weiterhin in stationärer Behandlung.
Für die Einsatzkräfte war der nächtliche Großeinsatz ein weiteres Beispiel dafür, wie entscheidend schnelle Reaktion und gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind – und wie schmal der Grat zwischen Routine und Lebensgefahr im Straßenverkehr sein kann.




